Eine neue Gesellschaftskrankheit macht sich breit

Zehntausende Österreicherinnen und Österreicher und zig Millionen Menschen weltweit  leiden an einer neuen Gesellschaftskrankheit und vielen dürfte es bislang noch gar nicht so richtig bewusst sein.

Äußeres Zeichen für die Erkrankung mit dem Namen „placet mihi digitus“ sind besonders einseitig ausgeprägte musculi lumbricales bzw. musculus flexor digitorum profundus. Auch die Mitmenschen können von dieser Krankheit in Mitleidenschaft gezogen werden, allerdings nur wenn Sie mit den Erkrankten auch auf Facebook verbunden sind. Die Rede ist vom Likefinger.

Der Likefinger

Am Likefinger leiden viele DigitalCitizen, die sich tagtäglich im Internet herumtreiben und hier und dort interessante Seiten finden, von Freunden/Kontakten zum liken eingeladen werden, oder einfach nicht widerstehen können ihre Zustimmung durch ein „like“ oder „gefällt mir“ auszudrücken. Und so kann es dann schon vor kommen, dass man sich über die Statusmeldung eines 1000km entfernten Konditors in der eigenen Timeline wundert, um kurz darauf strafend auf den eigenen Zeigefinger zu blicken und sich vorzunehmen nicht mehr überall „like“ zu klicken.

Nebenwirkungen bekämpfen mit Alll my Likes

Bei vielen Erkrankten dürfte es wohl für eine Heilung zu spät und die Erkrankung in eine Sucht übergegangen sein, aber es wäre nicht das Internet wenn nicht jemand eine Idee gehabt hätte, wie man die Nebenwirkungen der Erkrankung lindern kann. Facebook selbst bietet ja von Haus aus keine praktische Möglichkeit Seiten, die man irgendwann einmal geliked hat, auf übersichtliche Weise wieder aus der eigenen Timeline zu entfernen. Hier hilft die App Allll my Likes, die man glücklicherweise nicht liken muss, um sie verwenden zu können. Hat man diese App erst einmal installiert – hier findet man sie nach der Installation wieder –  werden alle Seiten, die man in seinem bisherigen Facebook-Leben mit einem „gefällt mir“ bedacht hat übersichtlich dargestellt und man kann mit einem einfachen Klick des strapazierten Fingers, der Seite das „Gefällt mir“ entziehen und schon werden die Köstlichkeiten des Konditors XY aus YZ nicht mehr in der eigenen Timeline gezeigt.

 

 

Trotz des praktischen Tools ist das „Gefällt mir nicht mehr“ klicken immer noch mit etwas Arbeit für den bereits angeschlagenen Zeigefinger verbunden. Aber das ist auch gut so; denn schließlich sollte man ja auch etwas daraus lernen und beim nächsten „Gefällt mir“ darüber nachdenken, ob man denn wirklich jede Fanpage mit einem „like“ versehen muss.

Gute Besserung!

p.s. wenn euch der Artikel gefällt, dürft ihr natürlich ausnahmsweise „gefällt mir“ klicken und so einen Beitrag zur Volksgesundheit leisten ^^